Unser Einwohnerrat Albert Berisha im Interview mit Nau.ch
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Nau.ch: Wie steht Ihre Fraktion zum Entscheid, welcher die A22 seit 2020 als Nationalstrasse ausweist?
Albert Berisha:
Der heutige Zustand der A22 ist vor allem im Verantwortungsbereich des
Kantons Basel-Landschaft. Die Korrektur von planerischen und baulichen
Sünden wurde vom Kanton immer wieder auf die lange Bank geschoben.
Niemand fühlte sich verantwortlich. In diesem Sinne war die Übergabe an
den Bund für den Kanton ein cleverer Schachzug.
Nicht
jedoch für die Baselbieter Bevölkerung, die weiterhin mit der
Umfahrungsstrasse über der Ergolz leben muss und sich damit abfinden
muss, dass Lösungen erst jetzt ausgearbeitet werden müssen und die
Umsetzung eine Frage von weiteren Jahrzehnten ist. Unter diesen
Umständen bedauert unsere Fraktion die verschlafenen Jahrzehnte.
Nau.ch:
Welche Massnahmen wünschen Sie sich, um die Auswirkungen der
Sanierungsarbeiten auf die Lebensqualität möglichst gering zu halten?
Berisha:
Kurzfristig muss die A22 erst einmal saniert werden. Um die
Auswirkungen einer Sanierung der Hauptverkehrsachse zwischen Ober- und
Unterbaselbiet gering zu halten, benötigt es jetzt eine saubere und
weitsichtige Planung. Ich wünsche mir, dass Anwohnende und
Gewerbetreibende, die direkt von Umleitungen betroffen sind, im
Planungsprozess beteiligt und ihre Bedürfnisse berücksichtigt werden.
Des
Weiteren müssen verschiedene Varianten der Verkehrsleitung überprüft
und im Zusammenhang mit dem Mehrverkehr in Liestal beurteilt werden.
Verschiedene Ausweichrouten und die Priorisierung des Langsamverkehrs
sowie des öffentlichen Verkehrs für die Minimierung des Mehrverkehrs
müssen geprüft werden.
Nau.ch: Sind Kosten der Sanierungsarbeiten bereits abschätzbar? Falls ja, wer wird für diese aufkommen?
Berisha:
Bezüglich den Kosten für die Sanierungsarbeiten müssen Sie sich bei den
zuständigen Instanzen melden. So oder so ist eine Sanierung jedoch
notwendig. Auch wenn durch die jetzige Führung der A22 die ganze Region
und insbesondere Liestal darunter leidet. Kurzfristig braucht es eine
Sanierung.
Nau.ch: Welche Möglichkeiten bleiben Ihnen, falls der Bund im Alleingang über das weitere Vorgehen entscheidet?
Berisha:
Den Bund brauchen wir jetzt als Partner. Künftige Weiterentwicklungen
der A22 müssen Hand in Hand mit dem Bundesamt für Strassen geplant
werden. Dies benötigt das konkrete Aufzeigen der stark problematischen
Ist-Situation und akribisches Lobbying von uns allen und den regionalen
Vertreter im Bundeshaus.
Nachdem
jahrzehntelang die Problematik der A22 ignoriert wurde, dürfen wir uns
über die Priorisierung von anderen Projekten, die teilweise in der
Planung weiter vorangeschritten sind, nicht wundern. Nichtsdestotrotz
ist die Gegenwart und die Zukunft anpackbar.
Diese
müssen wir nun mit aller Vehemenz für die schnellstmögliche Verlegung
der A22 unter den Boden und der Steigerung der Lebensqualität für die
Bevölkerung von Liestal und der Umgebung ummünzen.
Nau.ch: Wie geht es jetzt konkret mit den geplanten Sanierungsarbeiten weiter?
Berisha:
Als Nächstes muss das Postulat für die Wahrung der Lebensqualität und
einer guten Planung der Sanierungsarbeiten der A22 an den Stadtrat
überwiesen werden. Danach muss die Liestaler Bevölkerung im
Planungsprozess einbezogen und frühzeitig informiert werden.
In
den nächsten Jahren beginnen dann die Sanierungsarbeiten und auf
nationaler Ebene muss parallel für eine gute langfristige Perspektive
für die A22 geworben werden.