Unter Frieden verstehen wir in erster Linie keinen Krieg im Sinne bewaffneter Parteien. Frieden ist weit mehr. Frieden ist die Abwesenheit von Gewalt, und Gewalt zeigt sich in unterschiedlichsten Formen und an verschiedensten Orten. Das Empfinden darüber ist so individuell, wie wir Menschen fühlen.
Damit seelische, körperliche und verbale Gewalt in Familien, auf dem Schulhof, am Arbeitsplatz, in den Sozialen Medien und im öffentlichen Raum so gering wie möglich vorkommt, im besten Fall gar nicht, sind Wachsamkeit und Bildung relevante Instrumente gegen die Gewalt.
Für ein friedvolles Zusammenleben benötigen wir das Wissen und den Austausch darüber, wie wir mit zwischenmenschlichen Konflikten umgehen. Und: wie wir potenzielle Risiken erkennen und sie benennen oder Massnahmen dagegen treffen können. Brandherde sollen nicht mit Gewalt gelöscht werden, sie sollen erst gar nicht entstehen.
Bereits sein Gegenüber in seinen Ansichten, Haltungen und Ideen nicht zu verurteilen, sondern mit Offenheit verstehen zu wollen, ist eine Voraussetzung für ein friedliches Miteinander. Verstehen bedeutet nicht bejahen, es bedeutet sich zu interessieren.
Ungerechtigkeit, Ausgrenzung und Unverständnis können als Formen von Gewalt empfunden werden. Dies zu verhindern ist auch für die Politik eine Aufgabe.
Für vieles erstellen wir Erhebungen, um den Ist-Zustand zu verdeutlichen.
Warum nicht auch für den Frieden und einen Friedensbarometer einführen?
Ein jährlicher Friedensbarometer für Liestal könnte das Friedens-Empfinden der Bevölkerung aufzeigen: z.B. «Wie eingebunden fühle ich mich in Liestal?», «Wie friedlich empfinde ich die Stimmung in Liestal?» oder «Musste ich schon einmal Gewalt erfahren in Liestal?».