Als ich ca. 15 war, brach der Arabische Frühling aus. In den Medien gab es Bilder von Menschen, die aus politischen Gründen brannten und es hat mich bis ins Mark erschüttert. Bis zu diesem Punkt sind mir weltpolitische Ereignisse vor allem in Geschichtsbüchern begegnet. Was mich damals schockiert hat, war, dass die Situation so unübersichtlich war. Es gab nicht nur zwei Parteien und diese liessen sich nicht trennscharf in «gut» und «böse» einteilen – ein Unterschied zu den historischen Erzählungen. Die Erkenntnis, dass sich die politischen Geschehnisse jenseits von den Definitionen «gut» und «böse» abspielten, hat mich geprägt. Und so finde ich es heute wertvoll, dass sich in der Schweiz so viele für das einsetzen können, was sie als gut empfinden.
Ein Beitrag der SP-Fraktion, erschienen im Magazin LiMa unter Standpunkte ER-Fraktionen.