Solidarität statt Konkurrenz
Hand in Hand – da denke ich an meine Frau und an meine kleinen Enkel. Aber in den «Argumenten der Fraktionen» sollte es ja um Politik gehen.
In der Natur ist das Miteinander, die Kooperation, das Zusammenwirken zum gegenseitigen Nutzen das vorherrschende Prinzip. So erklären uns Pilzforscherinnen beispielsweise, dass es ohne Pilze keine Bäume gäbe. Im 19. Jahrhundert sah man plötzlich in der Natur nur noch die Konkurrenz, die es zwar auch gibt, die dort aber einen weit untergeordneten Rang hat. Und heute sind wir immer noch so zurückgeblieben und immer noch im Denken des 19. Jahrhunderts verhaftet, dass wir die Konkurrenz, den Wettbewerb, die Idee, dass Stärke belohnt werden müsse, für selbstverständlich, für «natürlich» halten – und für alternativlos.
Aktuell redet man uns einen Interessengegensatz zwischen den Generationen ein (am Beispiel der 13. Monatsrente), um zu vertuschen, dass es in Wirklichkeit um einen Ausgleich zwischen Arm und Reich geht und dass die heute Jungen, sind sie erst mal selber alt, auch wieder auf die Generationensolidrität angewiesen sein werden. Oder, noch viel schlimmer: Man propagiert plötzlich wieder Aufrüstung und baut Feindbilder auf. Und vergisst hinzuschauen, wer denn an der Aufrüstung verdient und wer die Lasten trägt. Und dass Aufrüstung und Feindbilder bisher immer zum Krieg geführt haben.
Die Idee der sozialistischen Bewegung war und ist, dass die Menschheit eigentlich eine andere Aufgabe hätte: zurückzufinden zur Kooperation, zur Solidarität, zur Gemeinschaft, zum Frieden.
Bernhard Bonjour, SP Einwohnerrat
