Weniger Bürokratie, mehr Familienfreundlichkeit

Familienergänzende Betreuungsangebote sind ein Bedürfnis. Bürokratische Hürden und zu niedrige finanzielle Unterstützung erschweren vielen Familien allerdings den Zugang dazu.

Die Familienformen in der Schweiz haben sich verändert. Das klassische Familienmodell, in dem der Papa Vollzeit arbeitet und die Mama sich Vollzeit um die Kinder und den Haushalt kümmert ist längst nicht mehr die einzige Realität. In Paarhaushalten mit Kindern arbeitet heute ein Elternteil meist Vollzeit und der andere ist Teilzeit erwerbstätig, oder beide Elternteile arbeiten Teilzeit und teilen sich Kinderzeit und Haushalt, die Liste der verschiedenen Familienmodelle lässt sich natürlich noch weiter ergänzen. Familien wollen ihre Lebensgestaltung selbst bestimmen, so richten, wie es am besten für sie passt. Zudem können Eltern es sich heute oftmals gar nicht mehr leisten, mit einem einzigen Einkommen auszukommen. Die Betreuung der Kinder ist für Eltern und Alleinerziehenden, gerade bei Kleinkindern ein zusätzlicher Kostenfaktor, aber ohne das zweite Einkommen geht es eben auch nicht. Wie früher auch schon, aber ohne das unterstützende Netzwerk von damals. Und Kinder brauchen Kontakt zu anderen Kindern sowie mehrere verlässliche Bezugspersonen. Heute können viele Familien nicht wie früher auf die Grosseltern, Tanten oder Nachbarn zurückgreifen, diese Bezugspersonen fehlen heute zu einem grossen Teil, sind selbst berufstätig. Eltern, Alleinerziehende sind angewiesen auf familien- und schulergänzende Betreuungsangebote.
Gerade Doch Kitas sind für viele Familien nicht oder kaum bezahlbar, die Unterstützung der Gemeinden zu gering oder durch bürokratische Hürden abschreckend, schwierig erreichbar. In Liestal steht Erziehungsberechtigten seit 2016 eine finanzielle Unterstützung der Stadt zu. Fr. 300000.00 sind dafür budgetiert. Ausgeschöpft wird dieses Budget allerdings nicht. Grund ist ein kompliziertes Rechnungsmodell. Eltern müssen sehr viele Angaben über ihre Familien- und Finanzsituation machen.

VIELE IDEEN EIN ANSATZ

Flexible Arbeitszeitmodelle, kürzere Normarbeitstage, die Aufwertung der Teilzeitarbeit, Vaterschaftsurlaub, Individualbesteuerung sowie – und da setzen wir mit der Initiative an – qualitativ gute und bezahlbare Angebote zur familienexternen Kinderbetreuung, welche eine ausgewogene Aufteilung von Familien- und Erwerbsarbeit zwischen Männern und Frauen begünstigen. Uns ist wichtig, dass unabhängig welches Familienmodell gelebt wird, die Kinder in Liestal auch in den Kitas eine optimale Betreuung bekommen. Wir fordern deshalb:
– Die Aufstockung des Budgets auf Fr. 600000.00
– Möglichst wenig administrativer Aufwand für Erziehungsberechtigte mit einheitlichen Formularen für die familienergänzende Kinderbetreuung und die schulergänzenden Betreuungsangebote.

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